Zwischen Tradition und Marktanalyse
Mitgliederzahlen bleiben weiter stabil. Aktivitäten der Sportler verlagern sich weiter in Richtung Gesundheitssport. VON JOCHEN SCHRIEVERS JEVER – Die Stimmung im Vorstandsteam des MTV Jever ist gut. Im Rahmen eines Gesprächs im Vorfeld der Jahreshauptversammlung, die am Montag um 19.30 Uhr im Schützenhof Jever stattfindet, blickten die Verantwortlichen zufrieden auf das vergangene Jahr zurück, gaben aber auch einen Ausblick auf die kommende Zeit. Mit rund 2100 Mitgliedern sind die zahlen beim MTV stabil. Allerdings verschieben sich die Aktivitäten der einzelnen Sportler immer mehr, wie der Vorsitzende Eckhard Kohls und Geschäftsführer Jan Unger berichteten. Standen früher die Mannschaftssportarten wie Handball und Tischtennis im Mittelpunkt des Interesses, nutzen inzwischen immer mehr Mitglieder die Angebote in den Bereichen Fitness und Gesundheitssport. Die Verantwortlichen des Vereins versuchen beiden Gruppen eine sportliche Heimat zu bieten und das Angebot breit aufzustellen. Dafür hat der MTV in den vergangenen Jahren größere Summen investiert. 65 000 Euro sind in den Gerätepark des „top-fit“ geflossen, 35 000 Euro wurden für die Anschaffung von Turngeräten ausgegeben. Diese Summe war nötig, um das Turnprojekt auf die Bahn zu bringen, dass vom MTV Jever und dem Mariengymnasium ins Leben gerufen wurde. Dies ist nur ein Beispiel der Kooperation des Vereins mit den Schulen der Umgebung. Mit der Einrichtung des Bouleplatzes hat der MTV sein Angebot noch einmal erweitert. Die Anlage sei inzwischen gut frequentiert, wie Kohls zufrieden mitteilte. Um neue Kurse und Inhalte zu bieten, orientieren sich die Verantwortlichen am Markt, erklärte Unger. Zudem würden von den rund 100 Übungsleitern und Trainern neue Ideen eingebracht. Kohls freut sich, dass der Verein über so viele Mitarbeiter verfügt. „Aber wir brauchen laufend neue Leute“, sagt er und hofft, dass das Team weiter wächst. Um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden, setzt der MTV auf besseren Service und moderne Technik. So wurde ein neues System zur Buchung der Tennisplätze entwickelt. In Zukunft können die Mitglieder über das Internet die Plätze direkt reservieren. Finanziell steht der Verein gut da. Im vergangenen Jahr wurden rund 50 000 Euro an Verbindlichkeiten abgebaut, in diesem Jahr sollen es sogar 80 000 Euro sein. „Bei uns gibt es keinen Investitionsstau“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Stefan König. Die Anlagen seien alle in einem guten Zustand. Allerdings ist die Entwicklung der Einnahmen trotz stabiler Mitgliederzahlen rückläufig. Um diesem Umstand zu begegnen hat der Vorstand ein Konzept erarbeitet, um ohne generelle Beitragserhöhungen auszukommen.